Donnerstag, 14. April 2016

Eine religiöse...

Also sprach sie, der Arbeit Leystung entspräch' einer Viere,
So lernet beten, ungläubig' Heyde, und klopfet an der Kirche Türe!


Nehmen wir an, ich beschreibe ein literarisches Meisterwerk von Buch, schreibe allerhand Seiten dazu, orientiere mich am enthaltenen Text und gebe wider, was meine Eindrücke imstande sind, aus dem Roman zu machen. Ich erhalte eine 2, weil es einige Dinge gab, die ich übersah, einige Schreibfehler, ein paar zu viele Interpretationen. Ende.

Was ist der Unterschied zwischen einer Buchbeschreibung und den Worten eines renommierten Theologen? Wer denkt „Es gibt keinen Unterschied“, der liegt damit goldrichtig. Es gibt keinen. Aaaaaaber... - und zur Verdeutlichung solch finst'rer Stund, erneuere ich ein Bild von vor einiger Zeit -




... daaa haben ungläubige Scharlatane, wie ich, die Rechnung ohne das theologische Konsortium um den Papst herum gemacht! Alte kluge Männer umringten meine Arbeit und beteten, auf das mein blasphemisches analytisches Herausarbeiten der Textstellen mich vom Bösen befreien möge.

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Mal ehrlich. Ich sollte „hinter“ den Text blicken. „Mehr“ dahinter erkennen. Mich nicht an Textstellen und Zitaten festbeißen, sondern „das Große Ganze“ dahinter sehen. Bei dieser fachkundigen Hilfe hatte ich den Eindruck, alle spielten Blinde Kuh, während ich blöderweise (#böseböse) versuchte, die Aufgabe irgendwie ernsthaft anzugehen.
Aber gut, ich habe meine Note. Ich hatte meine schriftliche Belehrung und gebe mich nun auch zufrieden.

Es wird nie dazu kommen, dass ich wirklich so glauben kann, wie es mir ein Buch vorgibt. Das ist so und gleichzeitig kann ich jeden akzeptieren und annehmen, dem der Glaube etwas gibt (Kraft, Hoffnung, whatever~). Trotzdem vertrete ich christliche Werte.
Warum ist es dann notwendig, dass sich Menschen hinstellen, die sich päpstlicher als der Papst geben und mir ihre eigene Wahrnehmung, zu einem Text aufdrücken wollen, den ich nur mit ganz anderen eigenen Augen wahrnehmen kann?

Sch... auf die 4. Die ist mir im Vergleich zu den Naturwissenschaften wirklich egal. Ich will kein Priester werden. So gelassen ich Vieles abtun kann, mir geht in diesem Fall das Prinzip der „unerfüllbaren Erziehungs-Anforderungen“ auf die Nerven.

Amen!

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